Saudi Runaway – nach der Flucht kommen die Zweifel

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«Was ich vorhabe, ist ein Verrat an meiner ganzen Familie»: Muna dokumentiert im Geheimen die Zeit vor ihrer Flucht nach Europa.» Das ist die Bildunterschrift. Der Film wurde gedreht, die Flucht ist gelungen. Asyl erhalten. Begeisterung am Sundance Festival und auf der Berlinale. Doch dann will die Protagonistin nicht mehr.

Muna ist jung, sollte in den Emiraten ihre Hochzeit haben. Mit einer Schweizer Filmmacherin hat Muna zielstrebig an ihren Film gearbeitet und die Vorbereitung gefilmt. Heimlich, ohne, dass es die Familie gemerkt hat. Doch Muna hat die Heimat aufgegeben und die Familie. Wie geht es wohl der Familie in Saudi Arabien und was passiert, wenn in in jungen Jahren Brücken zerstört werden.

Davon ist im Beitrag nicht die Rede. Jedoch hat sich Muna entschieden, dass der Film nicht mehr gezeigt wird, und die Filmemacherin hat den Wunsch akzeptiert. Die Geschichte regt uns zum Nachdenken an. Wie ist es in Saudi Arabien, wie lange wartet eine junge Frau auf Rechte, die in vielen Teilen der Welt selbstverständlich sind?

Tourismus bewirkt hier etwas, er bringt Fortschritt, doch Traditionen zu ändern, braucht Zeit. Muna hat entschieden, Mut gezeigt und es ist ihr ein guter Kontakt zu ihrer Familie zu wünschen.
Artikel in der WOZ vom 21.1.21

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