«Mandoob» heisst soviel wie «delegieren». Im Film von Ali Kalthami arbeitet Fahad Nassir tagsüber in einem Callcenter, nachts zusätzlich als Kurier. Er verliert die Stelle im Callcenter und rutscht in eine prekäre Lage.
Eine gewisse Geldsumme benötigte er aber für medizinische Behandlungen seines alternden Vaters. Auf sein voriges Einkommen angewiesen, beschliesst er verzweifelt, Whisky zu stehlen und diesen zu verkaufen.
An der Medienkonferenz am ZFF wurde der Film vorgestellt. Er möchte mittels Nachtleben die Dekadenz in Saudi-Arabien auf die Kinoleinwand werfen. Auch bildet er ab, was die Zahlungsfähigkeit der Bürger Saudi-Arabiens alles ermöglicht.
«Eine intensive Fahrt zwischen Tradition und Moderne durch die nächtlichen Strassen von Riad. So hat man Saudi-Arabien noch nie zuvor sehen und erfahren können. Ein urbaner Thriller mit reichlich Stil und feinem Humor!”
Als Reiseveranstalter empfehlen wir den Film, zeigt er doch das moderne Saudi-Arabien und malt ein Abbild von dessen Gesellschaft.
Von der ITB bleiben wir zwei Länder in Erinnerung, als Überraschung der Irak, ein schöner Stand, Gastfreundschaft und fantastische Tänze. Dann Saudi Arabien, das seinen Auftritt weitgehend ausgefallener gestaltete als der Irak.
Der Stand war sehr gut besucht. Ich konnte mit einigen Hoteliers sprechen, bei Incoming Agenturen und Beauftragten zu Reisedestinationen war kein freier Slot für Gespräche vorzufinden. Die anschliessende Liste der Stand-Teilnehmer lag mir vor:
In meiner sonstigen Rolle als Liedermacher trug ich dort ein Lied vor;
Mit den jungen Leuten am Infostand führte ich nette Gespräche, spannende Diskussionen – auch über den Jemen. «Ja, wir möchten alle Frieden, und Tourismus kann dazu beitragen.»
Zu gern hätte ich die Gespräche vertieft, mich daher wohl für die Zusammenkünfte vorbereiten sollen. Andererseits liebe ich die ITB für ihre zig Möglichkeiten zu spontanen Begegnungen statt von Termin zu Termin zu hetzen.
Saudi Arabien schaffte es, sein Land als interessante Reisedestination anzupreisen. Gern hätte ich noch mit Anwesenden hinterfragt, welche Kundensegmente Saudi Arabien und Jemen ansprechen. Ferner würde ich gerne mit meinen Liedern nach Saudi Arabien reisen und mich dort für Frieden und Lebensfreude einsetzen.
Lieder für den Frieden
Auf der ITB 2024; nach der Pressekonferenz des israelischen Tourismusministers, lud ich die israelischen Aussteller ein, um sich am nächsten Morgen vor Messebeginn am Stand von Saudi-Arabien zu versammeln und gemeinsam Lieder zu singen. Dazu verteilte ich am Stand von Israel Liedblätter und notierte darauf den Termin.
Enttäuschung und unerwartetes Hausverbot
Wie erwartet, kam nächsten Tags kein Israeli am Stand von Saudi-Arabien an. Dennoch sang ich voller Freude die jeweils ersten Strophen meine Lieder vor, während ich diese ins Englisch übersetzte. Ich wollte daraufhin diskutieren, wurde stattdessen jedoch von drei europäischen Geschäftspartnern des Standes verwiesen. Man erteilte mir Hausverbot; überall auf der Messe sei ich willkommen, nur nicht mehr am Stand Saudi-Arabiens.
Dialog trotz Bevormundung
Auch die Saudis wurden hiermit bevormundet. Meine Geschäftspartner möchten Geschäfte abschließen, aber das Thema «Frieden» schien dabei nur zu stören. Glücklicherweise konnte ich mich dennoch mit einigen Saudis der Halle unterhalten. Sie zeigten mir Anteilnahme und keinerlei Verständnis für die Wegweisung. Stattdessen luden sie mich für den nächsten Morgen ein. So konnte ich doch noch über meine Lieder sprechen, mein Anliegen zum Frieden vortragen, Überdies führten wir ein angenehmes Gespräch.
Die Zukunft der saudischen Gastfreundschaft
Was geschieht mit der saudischen Gastfreundschaft und dem zwischenmenschlichen Austausch, wenn nur noch das Geld im Tourismus zählt? Darüber diskutierten wir, und ich setze den Dialog gerne fort. «Ja,» ich sollte doch einmal nach Saudi Arabien fuhrwerken. Werde ich eingeladen? Wer bestimmt das? Etwa europäische Geschäftemacher?
Saudi-Arabiens Tourismusambitionen
Saudi-Arabiens Auftritt auf der ITB 2024 unterstreicht die ambitionierten Ziele des Landes sowie das Faktum, den Top 10 Tourismusdestinationen der Welt anzugehören.
Megaprojekte am Roten Meer, wie das Neom– und The Red Sea-Project, sollen Touristen anlocken und gleichzeitig die Wirtschaft diversifizieren. Dazu schrieb ich bereits, gern möchte ich darüber die Diskussion vertiefen.
Gastfreundschaft und kultureller Austausch spielen dabei eine zentrale Rolle. Saudi-Arabien umfasst eine konservative Gesellschaft, die sich jedoch schrittweise öffnet. Der Tourismus kann zum Abbau von Vorurteilen und zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses unter verschiedenen Kulturen beitragen. Sowie ich es in anderen Beiträgen ausführte, ist das eine immense Herausforderung für die Regierung Saudi-Arabiens.
Allein der gegenseitige Umgang stellt jedoch eine Herausforderung dar. Touristen sollten die lokalen Gepflogenheiten und Traditionen respektieren, während die einheimische Bevölkerung lernen sollte, mit der Mentalität ihrer Gäste umzugehen. Ich halte Musik für lebenswert, und die Saudis waren gegenüber meinen Liedern sehr aufgeschlossen.
Europäische Unternehmensberater könnten dem Tourismusbereich Saudi-Arabiens’ wertvolles Know-how einbringen. Insofern wäre es jedoch sehr relevant, dass ihre Rezepte an die lokalen Gegebenheiten angepasst würden. Meiner Meinung nach kümmern sich Berater nahezu durchgehend um kommerzielle Ziele und vergessen dabei tendenziell die Menschen dahinter.
Etablierung Saudi-Arabiens als Top-Tourismusdestination
Positive Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft.
Meine Wünsche an Saudi Arabien und Saudi Arabiens Touristen
Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten und Bedürfnisse
Nachhaltige Tourismuskonzepte
Investitionen in Infrastruktur und Tourismusangebote
Gute Schulungen von Saudis im Tourismus
Gleichbehandlung für Ausländer in Saudi Arabien (ein Drittel der Bevölkerung)
Abschaffung der Todesstrafe und mehr Frauenrechte, wünschenswert Gleichberechtigung der Frauen.
Fazit
Betrachte ich den Tourismus als Friedensprojekt, so sind Saudi-Arabiens Tourismusambitionen erfreulich. Mit einer stimmigen Strategie und dem Fokus auf Gastfreundschaft und kulturellen Austausch kann das Land zu einem wichtigen Akteur in der globalen Tourismusbranche werden.
Im Mai 2022 hat wieder einmal das WEF stattgefunden. Ich gehe gerne dorthin, wegen der Länderpavillons. Es werden Investoren gesucht. Selbst Länder, wie Saudi Arabien, die genügend finanzielle Ressourcen haben, stellen sich golden dar. Saudische Charmoffensive am WEF
Saudi Arabien habe ich leider nicht besucht. Allen Anschein nach, ist Tourismus ein Thema. Feines Essen, für die WEF Teilnehmer, Gastfreundschaft geht durch den Magen. Ob, jeder in den Pavillon durfte, weiss ich nicht. Denn viele Pavillons lassen nur WEF Teilnehmer eintreten oder setzen gar eine Einladung voraus.
Echte Diskussionen habe ich auf den WEF noch nie erlebt. Zugang hatte ich nur für unkritische Podiumsdiskussion am Open WEF. Belanglose, voreingenommene Gespräche, am Ende ein paar Fragen erlaubt, selten kritische Themen, kaum Kritik an der WEF Blase. Viele können gar nicht nach Davos. Der Ort wird mit viel Polizei und Militär abgeriegelt. Open Forum am WEF
Statt das Geld in Davos zu investieren, sollten die Länder präsentieren, wo die Reisenden wohnen und auf den Messen grosszügig sein. Die Messen kosten jedoch erstens Eintritt, zweitens ist kostenloses Catering ausgestorben, eine Tasse Kaffee ist das höchste der Gefühle – oft nur für eingeladene Geschäftskunden.
Dennoch gehe ich jedes Jahr gerne an das WEF und suche die Diskussion mit meinen Liedern. Politische Liedermacher werden mit Verachtung gestraft.
Saudi Arabien investiert viel Geld in Zukunftsprojekte. Statt von den Emiraten den Tourismus zu kopieren, besteht in der zukünftigen Herstellung von Lebensmitteln eine grosse Chance. Wenn die Grundnahrung industriell produziert wird, kostet das vor allem Energie. Energie, die Saudi Arabien produzieren kann.
Im Fachjargon heisst es Bioökonomie, es beschreibt, was die Erde, nachwachsend hervorbringt, Nährstoffe zu produzieren. Innovativ ist die Insektenherstellung. Mit den Larven als Proteinquelle können Tiere gefüttert werden. Es braucht weniger Fischmehl oder Soja. Wegen Soja werden Regenwälder gerodet.
Eine innovative Idee ist Essen aus Luft zu produzieren, die einst von der Nasa entwickelt wurde. Ein finnisches Startup Solar Foods will diese Technik ausbreiten. Vorteil, das klimaschädliche CO2 wird zu Essen umgewandelt. CO2 wird neben anderen Bestandteilen aus der Luft separiert und mithilfe von Enzymen zu Proteinpulver verarbeitet. Bericht von Galileo über Solar Foods
Das Endprodukt bezeichnet Solar Foods als Solein und es passt gut zur Anreicherung vieler Speisen, z.B. Milch. Von der Webseite von Solar Foods stammt das Titelfoto. Ich habe dort angefragt, wie der Stand in Saudi Arabien ist. Webseite von Solar Foods
Es gibt viele Möglichkeiten, Essen industriell zu fertigen. Tatsache ist, wir haben nicht unendlich Biomasse zur Verfügung. Wir verfeuern gerade viele fossile Brennstoffe. Öl und Gasquellen sollten für kommende Generationen nutzbar sein. Wir müssen uns da zurücknehmen und unser Verhalten überdenken.
Saudi Arabien hat die Landkapazitäten und eine Regierung, die sich an Zukunftsthemen wagt. Eine moderne Ernährungsindustrie ist als Besichtigung interessant und kann ein wichtiges Standbein werden. Persönlich bin ich in Saudi Arabien nie gewesen. Mich interessiert dort, wie genügend Trinkwasser gewonnen wird und der Einsatz von erneuerbaren Energien. Das ist ein weiterer Anreiz für eine Reise dorthin.
15 km von der Hauptstadt Riad entsteht das Diriyah Gate. Es wird ein neues Reiseziel für Lifestyle werden. Zu den weltweit beliebtesten Zielen soll es werden, dank des kulturellen Erbes und der guten Gastfreundschaft
Geplant sind 20 Hotels, Kultur- und Unterhaltungsbetriebe, Luxusmarken, Bildungsmöglichkeiten, Büros und Wohnung. Hinzu kommen Museen, eben alles was interessant für Gäste ist.
«Das Diriyah Gate ist voller Staunen und Entdeckungen” Somit kehren die Besucher entspannt, inspiriert und kulturell verbunden zurück. Der Treffpunkt wird ein Touristenmagnet. Ein wunderbarer Blick auf das historische Wadi Hanifah macht die Reise unvergessen.
Jonathan Timms, zuständig für die Projektentwicklung: “Es wird eine raffinierte Schnittstelle zwischen authentischen Leben im Najdi Stil und erstklassigen Annehmlichkeiten, die Menschen von einer Metrople erwarten”.
Die Stadt wird fussgängerfreundlich sein und reflektiert das Erbe des Königreiches. Die führenden Hotelgruppen sind dabei und auch eine Formel-E-Rennstrecke mit einer Arena für 15’000 Sitzplätze wird es geben.
Neom, neue Zukunft, soll den menschlichen Fortschritt beschleunigen. Wie sieht unsere Zukunft aus. Sie sollen im Nordwesten von Saudi Arabien entstehen. Dort am Roten Meer herrscht angenehmes Klima und es gibt genügend Sonnen- und Windenergie.
Es ist ein ehrgeiziges Projekt und soll ein Zuhause werden, für Menschen mit grossen Träumen. Florierende Unternehmen sollen entstehen, eine hohe Lebensqualität und 100% Klimafreundlich sein, dies sind die Ziele.
Eine Million Menschen sollen dort leben und auch der Tourismus soll blühen. Bald können die Strände verbaut sein
Geplant sind 500 Mrd. USD Investitionen Dubai hat vorgemacht, was mit Geld geschaffen werden kann, Neom will das toppen. Neon soll einen Modernisierungsschub für Saudi Arabien auslösen. Das Gebiet ist riesig, grösser als das Land Hessen. Für die Beduinen bricht der Fortschritt an.
Auf der Webseite skizzieren wir die Hintergründe. Die Dokumente können Sie hier laden, die Fakten haben wir übersetzt und selbstverständlich verweisen auf die Webseite der Macher von Neom.
Als Zeichen der Öffnung unterstützt die Regierung «Scales». Es ist ein modernes feministisches Märchen von Regisseurin Shahad Ameen. Im Internet ist es schwierig mehr Details zum Film zu finden.
Es gibt einen Trailer auf Youtube, vom Filmfestival in Singapur
Die junge saudi-arabische Regisseurin sorgte in Venedig für grosse Beachtung. Sie baut arabische Folklore ein. In den Mittelpunkt kämpft Hayat gegen die Tradition in ihren Fischerdorf weibliche Kinder zu opfern. Es ist ein beeindruckter Film. Sie hat das Konzpt schon einige Jahre vorher entwickelt.
Im Film wird die patriarchalische Macht angegriffen. Die Regierung von Saudi Arabien bringt Lockerungen, doch das braucht eben seine Zeit.
Auf unserer Webseite schreiben wir gerne über Filme von Saudi Arabien. Saudi Arabien gilt als Land ohne Kinos, doch die Menschen lieben Träume. Internet bringt Filme überall hin, sich dagegen zu sperren, ist sinnlos.
Wir möchten gerne von Touristen wissen, wie Sie das erleben. Wobei bei einer Reise es Zeitverschwendung Filme anzuschauen. Für die Reisevorbereitung gilt das Gegenteil.
«Was ich vorhabe, ist ein Verrat an meiner ganzen Familie»: Muna dokumentiert im Geheimen die Zeit vor ihrer Flucht nach Europa.» Das ist die Bildunterschrift. Der Film wurde gedreht, die Flucht ist gelungen. Asyl erhalten. Begeisterung am Sundance Festival und auf der Berlinale. Doch dann will die Protagonistin nicht mehr.
Muna ist jung, sollte in den Emiraten ihre Hochzeit haben. Mit einer Schweizer Filmmacherin hat Muna zielstrebig an ihren Film gearbeitet und die Vorbereitung gefilmt. Heimlich, ohne, dass es die Familie gemerkt hat. Doch Muna hat die Heimat aufgegeben und die Familie. Wie geht es wohl der Familie in Saudi Arabien und was passiert, wenn in in jungen Jahren Brücken zerstört werden.
Davon ist im Beitrag nicht die Rede. Jedoch hat sich Muna entschieden, dass der Film nicht mehr gezeigt wird, und die Filmemacherin hat den Wunsch akzeptiert. Die Geschichte regt uns zum Nachdenken an. Wie ist es in Saudi Arabien, wie lange wartet eine junge Frau auf Rechte, die in vielen Teilen der Welt selbstverständlich sind?
Tourismus bewirkt hier etwas, er bringt Fortschritt, doch Traditionen zu ändern, braucht Zeit. Muna hat entschieden, Mut gezeigt und es ist ihr ein guter Kontakt zu ihrer Familie zu wünschen. Artikel in der WOZ vom 21.1.21
In Saudi Arabien dürfen heute Frauen Autofahren. 2014 ist das noch anders gewesen. Ein Aktivistin hat dies international bekannt gemacht. In Saudi Arabien wird die öffentliche Meinung von der Regierung gemacht. Das muss womöglich geschluckt werden, ich kenne das Land nicht. Aber es gibt in der Region viele instabile Staaten, so dass eine starke Hand durchaus nützlich sein kann.
Manche Länder brauchen Zeit, ihre Gesellschaft auf moderne Demokratien vorzubereiten. Eine Bürgergesellschaft aufbauen lohnt sich immer, doch die Gratwanderung zu Vetternwirtschaft und Extremismus ist schmal. Wobei, wenn der Artikel gelesen wird, das Verständnis für das Urteil fehlt.
Will Saudi Arabien Tourismus haben, sollten solche Strafen nicht ausgesprochen werden. Es ist vordergründig ein politisches Urteil, um Aktivismus einzuschüchtern. Langfristig lebt Tourismus von Offenheit und guten Schlagzeilen. Wir haben zum Beitrag die Behörde für Tourismus in Saudi Arabien informiert.
Riad liegt im Herzen von Saudi Arabien. Der Glanz einer modernen Hauptstadt wirkt auf die Besucher. Wobei es auch sehr schöne Souks, mittelalterliche Märkte mit einen grossen Angebot an Kunsthandwerk.
In der Hauptstadt finden Sie eine grosse Auswahl für kulinarische Genüsse. Die Köche verwöhnen Sie mit reich bedeckten Tischen.
Sie können Museen besuchen, vor allem das Nationalmuseum oder die Mono Galerie.